Als monumentale Hommage an alle Kämpfenden und als architektonische und ästhetische Meisterleistung würdigt der Ring der Erinnerung die Soldaten, Ehemänner, Väter und Söhne der ganzen Welt, die zwischen 1914 und 1918 im Nord-Pas-de-Calais gefallen sind. Dabei wird explizit nicht nach Nationalität, Rang oder Religion unterschieden, um selektive Erinnerungen zu überwinden.
Alles hier ist auffallend überproportional: 579.606 in Stahl eingravierte Namen sind für immer in diesem elliptischen Denkmal versammelt, das mit einem Umfang von 345 Metern über die Kante des Hügels hinausragt, als wolle es die Zerbrechlichkeit des Friedens unterstreichen. Dort oben, inmitten all dieser Namen, wo man bestimmt einen Verwandten oder Freund findet, erinnert man sich an die Geschichten, die von Generation zu Generation erzählt werden.
Zu Fuß erklimmen Sie vom Parkplatz des Museums 14-18 in Souchez den Hügel, bevor Sie den Ring betreten (leichter Anstieg, ca. 15 Minuten mit Blick auf die Halden von Loos-en-Gohelle). An der Gedenkstätte erwartet Sie durchdringende Stille. Wenn die Nacht hereinbricht, ist dieser Eindruck noch stärker, denn: der Ring ist nachts beleuchtet und „spiegelt“ das Licht der Sterne. Auf dem Weg zum Ring der Erinnerung kommen Sie am Friedhof Cabaret Rouge vorbei. Die konzentrisch angeordneten Gräber der 7645 Commonwealth-Soldaten sind hier an die Stelle des kleinen, 1915 zerstörten Cafés aus rotem Backstein getreten.