Haillicourt, Terril du pays à part, ©CRTC Hauts-de-France - Fabien CoisyNordfrankreich, Bergbauhalde in Haillicourt
©Nordfrankreich, Bergbauhalde in Haillicourt|Hauts-de-France Tourisme / Fabien Coisy

Erklimmen Sie einen schwarzen Berg

Das Bergbaubecken Nordfrankreichs ist nicht nur einzigartig in Frankreich, sondern gehört noch dazu zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Halden werden in Nordfrankreich die „schwarzen Berge“ genannt. Diese riesigen Abraumhalden des Kohlebergbaus zu erklimmen, ist ein ganz besonderes, typisch nordfranzösisches Abenteuer und bietet einen wunderschönen Panoramablick bis an den Horizont. Ob in Haillicourt, Raismes oder auf den Zwillingshalden von Loos-en-Gohelle, Sie entscheiden, welchen „schwarzen Berg“ Sie erkunden möchten! Zum Einstieg nehmen wir Sie mit in die Nähe von Béthune, hier macht der Verein Eden62 das Abenteuer möglich. Treffen Sie Menschen, die stolz auf ihre Geschichte sind und ein großes Herz haben.

Haillicourt, Les terrils jumeaux - ©Bassin Minier Unesco - OT Béthune-BruayNordfrankreich, die Zwillingshalden von Haillicourt
©Nordfrankreich, die Zwillingshalden von Haillicourt| Bassin Minier Unesco - OT Béthune-Bruay

Wie aus einer anderen Welt

Weit blicken Sie von der Spitze der Halde in die nordfranzösische Landschaft, atmen die klare Luft und „stehen“ ganz nebenbei auf 100 Jahren Bergbaugeschichte. Das französische Wort „terril“ für „Abraumhalde“ leitet sich vom wallonischen Wort „tèrri“ ab, das bereits um 1300 den Erd- und Steinhaufen bezeichnet, der als Abraum im  Minen- und Bergbau anfällt. In Nordfrankreich gibt es 340 Kohlenhalden, darunter die höchste in Europa in Loos-en-Gohelle mit 188 Metern Höhe. Da sage noch einmal jemand, Nordfrankreich sei nur Flachland!

Ganz oben auf der „Halde des Pays à part“ (dt. etwa „Halde wie aus einer anderen Welt“) in Haillicourt bei Bruay-La-Buissière erwartet Sie ein atemberaubender Panoramablick. In der Ferne erkennen Sie den Laternenturm des Nationaldenkmals Notre-Dame de Lorette, die nordfranzösische Hauptstadt Lille und die Berge Flanderns. Auf dem Gipfel eines „schwarzen Bergs“ die Aussicht zu genießen, das ist einzigartig in Frankreich und echt nordfranzösisch.

Sie erreichen den Gipfel über eine lange Treppe mit 420 Stufen (klingt anstrengend, aber der Aufstieg lohnt sich!). Die Treppe wurde vom Verein Eden62 eingerichtet, „um den empfindlichen Untergrund zu erhalten – sowohl aus ökologischen, als auch aus historischen Gründen. Die Halden zeugen von dem jahrhundertelangen harten Leben der Bergleute, das es wertzuschätzen und zu respektieren gilt“.  Auf geht’s: Erklimmen Sie einen „schwarzen Berg“ Nordfrankreichs, staunen Sie über die Fauna und Flora und tauchen Sie ein in die Bergbau-Geschichte der Region.

Tipps der Locals

Micheline LemayMicheline Lemay
©Micheline Lemay
Besuchen Sie die kleinen Bergbau-Museen

 

Das Historische Bergbaumuseum in Lewarde ist in der ganzen Region bekannt. Daneben gibt es jedoch noch weitere, kleine Bergbaumuseen, die ebenfalls einen Besuch wert sind, zum Beispiel in Auchel, Bruay-la-Buissière oder – mein Favorit – in Nœux-les-Mines. Das Museum in Nœux-les-Mines nutzt ehemalige Übungs-Stollen, anhand derer junge Bergarbeiter die Arbeit im Bergwerk lernten – ein Ort, der authentischer nicht sein könnte. In dem rekonstruierten Stollen lernen Sie die verschiedenen Arbeitsschritte der Bergleute kennen. Ein spannender Besuch, den ich nur empfehlen kann!

Micheline LEMAY, Greeter und Bergbau-Expertin
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Praktische Informationen

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