Nordfrankreich, Reiten in Chantilly mit einem Henson-PferdChantilly, balade en henson
©Nordfrankreich, Reiten in Chantilly mit einem Henson-Pferd |Hauts-de-France Tourisme - Florent Cocquet

Reiten in Chantilly

Unterwegs im Condé-Park mit einem sanftmütigen Henson-Pferd

In Chantilly – der Hauptstadt der Pferde – sollten Sie unbedingt einen Ausritt unternehmen. Auch, wenn Sie noch nie geritten sind, empfehlen wir Ihnen, die Stadt und den Schlosspark von Chantilly auf dem Rücken eines intelligenten und sanftmütigen Henson-Pferdes zu entdecken. Das kleine Pferd aus der Somme-Bucht ist der ideale Begleiter für Anfänger.

Baie de Somme_henson dans le marais du Crotoy©CRTC Hauts-de-France -Stéphane BouillandBaie de Somme_henson dans le marais du Crotoy
©Nordfrankreich, Henson-Pferd im Marschland von Crotoy in der Bucht der Somme|CRTC Hauts-de-France -Stéphane Bouilland

Gelehrig und interessiert: Das Henson-Pferd ist ideal für einen entspannten Ausritt in Chantilly

Wenn Sie in Chantilly ankommen, erkennen Sie die kleinen Pferde gleich an ihrer sandfarbenen Fellfarbe. Sie grasen friedlich auf ihrer Weide vor dem Pavillon de Manse, am Fluss Nonette. Ihnen fällt bestimmt ihr nordisches Aussehen auf. Tatsächlich sind die Henson-Pferde, die jüngste französische Pferderasse, aus einer Kreuzung mit Fjordpferden in den 1980er Jahren entstanden. Sie wurden das erste Mal in Nordfrankreich gezüchtet, genauer gesagt in der Somme-Bucht. Das „Somme-Bucht-Pferd“ sollte es auch Anfängern ermöglichen, die Küste Nordfrankreichs zu erleben. Als ideales Reitpferd hat es eine so erfolgreiche Karriere hinter sich, dass es sich nun aufmacht, die Stadt der Pferde zu erobern.

Das Henson-Pferd verkörpert eine entspannte Reitphilosophie und einen sehr natürlichen Umgang mit Pferden. Die Pferde sind nicht wie bei einer Parade aufgereiht und bereit, geritten zu werden. „Wir nehmen die Halfter und Sättel und holen sie von der Wiese“, sagt Reitlehrerin Pauline. So kann ein erster Kontakt hergestellt werden, der auch diejenigen beruhigt, die noch nie geritten sind. Die Pferde lassen sich streicheln und umarmen, Pferd und Reiter finden über diesen ersten Kontakt zueinander. Varese, Lazur, Apple, Bahia und die anderen Henson-Pferde sind sehr sanftmütig. „Diese Pferde werden nie eingesperrt“, fügt Pauline hinzu, „sie leben immer an der frischen Luft. Ich habe sie vor fünf Jahren in der Somme-Bucht trainiert und sie haben sich perfekt an die Umgebung von Chantilly angepasst.“ Mit dem Sattel auf dem Rücken erhalten die Tiere den sogenannten „Hack-Henson“, einen Halfter ohne Trense, der speziell für diese Pferde entwickelt wurde und sie weder verletzt noch Zwang auf sie ausübt.

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Der Ausritt beginnt: Wir verlassen die Weide am Pavillon de Manse, in dem sich die Hydraulik-Anlage für die Wasserspiele von Schloss Chantilly befindet, und folgen den kleinen Wasserkanälen und Seen des Schlosses. Danach reiten wir durch einige Straßen der Altstadt von Chantilly und blicken wie einst die Prinzen von oben auf das „einfache Fußvolk“. Übermütig werden wir jedoch nicht, denn unsere Henson-Pferde sind mit ihren 1,50 Metern Widerrist nicht sehr groß – das Auf- und Absteigen fällt uns bei dieser Größe aber wesentlich leichter. Vielleicht begegnen wir anderen Pferden an der Rennbahn von Chantilly? Ihr Henson-Pferd ist davon wenig beeindruckt, es hebt vielleicht ein Ohr, setzt dann aber seinen Weg unbeirrt fort.

Auch der Trubel in der Stadt oder das Kopfsteinpflaster machen ihm nichts aus, es führt Sie sicher zurück zu den großen Pferdeställen von Chantilly. Der beeindruckende Komplex wurde zwischen 1719 und 1740 erbaut. Wir reiten daran vorbei und führen unsere Pferde über den weichen Rasen in Richtung des prächtigen Schlosses von Chantilly. Dieser Teil des Ausritts ist ein echtes Highlight und Privileg, denn durch die Alleen des Parks zu reiten ist den Teilnehmern geführter Reittouren vorbehalten. Auch Ihr Pferd genießt es, durch die makellosen Alleen des französischen Gartens zu reiten, von dem es heißt, er sei der Lieblingsgarten von André Le Nôtre gewesen, dem Landschaftsgärtner des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Vorbei am englisch-chinesischen Garten führt Sie Ihre Tour zu den geheimsten Ecken des Parks, in denen sogar Kängurus auf Sie warten!

Wir drehen um und kommen am „Maison de Sylvie“ vorbei, einem romantischen Ort, der der Waldnymphe gewidmet ist, in der Luft liegt der Duft des 8000 Hektar großen Waldes ganz in der Nähe. Auf dem Rückweg haben erfahrene Reiter die Gelegenheit, auf der „Löwenstrecke“, der Trainingsstrecke für Rennpferde, das Tempo zu beschleunigen und zu galoppieren. Die Gourmet-Fans unter uns haben die Option „Dégustation“ (dt. „Verkostung“) gewählt und halten während des Ausritts am Restaurant „Hameau“ im Schlosspark an, um dort die wahrhaft königliche Chantilly-Sahne zu probieren. Die Sahne ist solch ein Genuss und so bekannt, dass das Wort „Sahne“ in Frankreich einfach „Chantilly“ heißt. Für unser Henson-Pferd ist sie allerdings nichts, es freut sich eher auf das fette Gras seiner Weide.
Eines ist sicher: Authentischer als mit Ihrem tierischen Guide lässt sich die Pferdestadt Chantilly nicht entdecken!

Verlängern Sie Ihr Reiterlebnis mit einer Rundtour entlang der Wasserkanäle von Chantilly

Entlang des Flusses Nonette in Chantilly entdecken Sie auf 2 Kilometern das industrielle Erbe der Stadt: die Kleingärten, die Guillemont-Fabriken, den „Jardin des Eaux minérales“ (dt. etwa „Mineralwassergarten“), den Watermaël-Boitsfort-Park, den großen Kanal, den Saint-Jean-Kanal, den Manse-Kanal, die Kirche Saint-Pierre, den Pavillon de Manse und die Porzellan-Fabrik.

 

Touren für erfahrene Reiterinnen und Reiter

Der Wald von Halatte, ein uriger Wald in der Nähe von Paris und vor den Toren von Chantilly, bietet während einer 3,5 stündigen Reittoureine Reise in die Geschichte. Sie entdecken den gallo-römischen Tempel von Ognon, die Burgruine und das Graffiti-Museum in Verneuil-en-Halatte mit Wandmalereien von der Prähistorie bis ins 20. Jahrhundert. Weitere Informationen finden Sie unter

Oder aber Sie reiten auf der D’Artagnan-Route, einem europäischen Reitwanderweg, der zwischen Lille und Chantilly durch Nordfrankreich führt.

Die dritte Tour liegt zwischen Soissons und Reims, vor den Toren der Champagne, bei Mont Notre-Dame. Während einerzweitägigen Tourentdecken Sie die Geschichte der beiden Regionen Nordfrankreich und Champagne mit ihren Schlössern und malerischen Dörfern.

Tipp eines Locals

Sarah Gillois ChantillySarah Gillois Chantilly
©Sarah Gillois Chantilly
Entdecken Sie eine superleckere Chocolaterie in Chantilly

Für eine kleine kulinarische Pause ist ein Abstecher in die Rue du Connétable Nr. 45, zur Konditorei und Schokoladenfabrik „La Passion du Chocolat“, ein absolutes Muss. Entdecken Sie die süßen Kreationen aus Nordfrankreich. Brice Connesson bietet typische Pralinen aus Chantilly an – die „Crottin“ natürlich, aber auch die „Dentelle de Chantilly“ und die „Diamant rose“. Absolut köstlich!

Sarah Gillois, Mitarbeiterin in der Tourist-Information von Chantilly, Expertin für Natur- und Kultur-Ausflüge in Chantilly
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Praktische Informationen

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