Auf dem Wasser im Moor von Saint-Omer, dem Gemüse-Tempel Nordfrankreichs
Den Fuß auf ein langes flaches Boot zu setzen, noch bevor man das Ufer verlässt, ist schon ein tolles Feeling. „Bis in die 1970er Jahre konnten die Kinder nur mit dem Kahn zur Schule kommen“, sagt Rémy Colin, der Bootsbauer der regionaltypischen Kähne namens „escute“. Sogar der Postbote macht seine Runden mit dem Boot. Das zeigt die immense Größe dieses Wasserlabyrinths. Das einzige Mittel der Kommunikation und Arbeit waren also die „bâcove“ oder die kleinere „escute“, die weiterhin das Transportmittel der Saison sind. „Seit fünf Generationen sind wir Gärtner,“ sagt Rémy, „und die lokalen Gärtner transportieren immer noch ihre Waren über das Wasser zum Markt. Blumenkohl (Saint-Omer ist die französische Hauptstadt des Sommerblumenkohls), Tilques-Möhren, Endivien, Leblond-Lauch und große grüne Laon-Artischocken finden hier die ideale Umgebung.“